Wir hatten hier am Blog schon länger keine Schlafstory mehr. Doch keine Angst, das hängt (noch immer) nicht damit zusammen, dass sich bei uns in der Zwischenzeit alles einpendelt hat. No way – im Gegenteil. Auf einen relativ normalen Schlafrhythmus warten mein lieber Göttergatte und ich vergebens. Obwohl relativ normal hier auch ein weit gedehntest Wort ist – für mich sind es vielleicht sechs Stunden am Stück. Mein Mann wäre mit acht Stunden wahrscheinlich anspruchsvoller oder in diesem Fall eher realitätsferner.

Gerade gestern hatten wir nämlich wieder eine sensationelle Nacht – mein Schlafmangel macht sich inzwischen bei den immer größer werdenden Furchen unter meinen Augen bemerkbar, kompensiert wird das Ganze nur durch die nächtlichen Kuscheleinheiten, die ich trotz zwischenzeitlichen Tritten und Hieben sehr genieße. Umso wichtiger ist es, im Alltag dennoch Kraft sammeln und bewusste Energiespender wie frische Luft, Wasser, positives Denken, … zu integrieren. Aber natürlich das Weglassen der Energieräuber wie Overthinking, Bildschirmzeiten sind unumgänglich.

Chronischer Eltern-Schlafmangel

Aber noch schnell zurück zu gestern. Mein Mann und ich kuscheln uns also so gegen 22 Uhr ins Bett. „Tapp. Tapp. Tapp“, geht es keine fünf Minuten später. Ein Mäuschen kommt und wie so immer, tapst es in die Mitte. Doch die kleine Lady hat keine Chance, mein lieber Göttergatte fordert sie auf, wieder in ihr Bett zu gehen und wenigstens ein bisschen dort zu schlafen. Wegen des Wachsens wäre es, ihr kennt vielleicht noch die Story. Mhm, sie ignoriert ihn gekonnt, dreht ihm den Rücken zu und schläft weiter. Nichts da, mein großer Schatz bleibt hart, nimmt das Mädchen und trägt es zurück in ihr Bett. Kurz atme ich durch.

„Tapp. Tapp. Tapp“,, gefühlte 30 Sekunden später liegt sie schon wieder zwischen uns. Das Spiel geht weiter, der liebe Göttergatte schnappt die kleine Prinzessin wieder und bringt sie in ihr Zimmer. And again: „Tapp. Tapp. Tapp!“ Spätestens beim vierten Mal sag‘ ich: „Ach, lass sie doch – es wird mühsam. Ich bin müde.“

Und wie ist das so? Just in dem Moment höre ich „Tipp. Tipp.Tipp“ und schon liegt ein weiteres kleines Mini-Menschlein neben mir und kuschelt sich dazu. Was soll ich sagen? Mehr als die Worte „Meine Schätze verkürzen mir zwar die Nächte, dafür versüßen sie mir aber den Alltag“ erübrigt sich wahrscheinlich.

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8 hilfreiche Tipps gegen die Eltern-Schlaflosigkeit

Gerade deshalb hab ich mich ein bisschen bei den heimischen Bloggerinnen umgehört und ein paar Tipps gesammelt – ich bin ja diesbezüglich eher umkreativ, was man auch aufgrund meiner Augenringe erkennt. Vielleicht gibt es ja ein Wundermittel – oder auch nicht? ;-)

Tipp 1: Mittagsschlaf
„Ich habe den verlorenen nächtlichen Schlaf oft mit einen Mittagsschläfchen ausgeglichen, wenn der Jüngste Siesta gemacht hat; manchmal mache ich das noch heute, wenn die Nacht besonders kurz war.“
Michaela von littlebee

Tipp 2: Koffein und Wundergetränke 
„Nach einer schlaflosen Nacht brauche ich viel Koffein und Bewegung an der frischen Luft. Die frische Luft macht mich munter und die Kleinen müde.“ ;-)
Steffi von 3fach Jungsmami

„Kaffee und am nächsten Tag einfach viel im Bett bleiben und kuscheln.“
Lily von Monstamoons

„Ich mag keinen Kaffee, schwöre aber auf Matchatee und chi, das ist ein natürlicher Energy-Shot mit Ingwer und wirkt Wunder.“
Vera von Haus No.6

Tipp 3: Mit den Kindern schlafen gehen
„Wenn es die Zeit zulässt, gehe ich mit meinen zwei Jungs schlafen. Ich war gestern um 19 Uhr im Bett. Tja, wenn das nur immer der Fall wäre…“
Anna vom Birdieblog

Tipp 4: Familienbett 
Auch haben viele gute Erfahrungen mit dem Familienbett, so zum Beispiel Vera von Haus No. 6, Sophie von Kinderlachen & Elternsachen oder Julia von Sinn.Impuls, die sich dem Thema Eltern-Schlafmangel auch schon sehr ausführlich gewidmet hat.

Tipp 5: Annehmen, „Konventionen“ über Bord werfen und pragmatisch denken
„Wir haben im Büro/Wohnzimmer eine Schlafmöglichkeit. Da schlafen Oma und Opa, wenn sie bei uns sind. Wenn allerdings ein Kind krank ist, oder in der Nacht klar wird, dass es sehr unruhig wird, legt sich einer von uns dorthin. Meistens derjenige der am nächsten Tag was Wichtiges im Job zu erledigen hat (Flug, Präsentation) oder derjenige, der einfach mal Schlaf braucht. Für uns ist es okay, einige Tage im Monat in getrennten Betten zu schlafen, aber so kommt jeder von uns immer wieder mal zu einer erholsamen Nacht.“
Karin von Jubeltage

„Oh ja das Thema kennen wir nur all zu gut… Ich habe vieles ausprobiert, aber Kinder kann man schlafen eben nicht antrainieren…. Was mir letztendlich am besten geholfen hat, war die Lage zu akzeptieren und anzunehmen. Ich habe einfach nicht mehr versucht, es zu ändern, sondern mich drauf eingelassen. Hört sich zwar irgendwie komisch an, aber es war tatsächlich das, was mir persönlich geholfen hat, mit dem Schlafmangel umzugehen!“
Kerstin von Kerstonia

„Bei mir sieht es gerade so aus: Baby V steht zur Zeit um 4:30 Uhr auf und will einfach den Tag beginnen, ist happy und zufrieden (außer im Bett!). Anfangs habe ich alles dran gesetzt, dass er wieder einschläft, und war natürlich wahnsinnig schlecht drauf, weil es eben selten geklappt hat. Meine Nerven lagen blank. Jetzt mache ich es so, ich „nutze“ die Zeit, in der Früh zum Arbeiten. Und das Baby ist happy in der Wippe. Mein Mann und ich wechseln uns mit dem Frühdienst ab. Das geht dann ganz gut. Und seitdem ich die Zeit mit etwas „Sinnvollem“ nutze in der Früh, macht es mir auch viel weniger aus! Und natürlich viel Café!!!!!!!!!!!!“
Isabel von Salon Mama

Tipp 6: Einmal bei Oma übernachten 
„Mamas, die Nachts nicht schlafen können, rate ich gerne mal, die Kinder oder Babys auch ab und zu mal an Oma etc. abzugeben. Auch wenn man noch stillt, geht das – dann pumpt man eben einfach mal ab. Man muss nicht die perfekte Mami sein und sich rund um die Uhr nur alles für die Kinder geben. Ist man ausgezerrt vor Schlafmangel, haben die Kleinen auch nix davon – und eine Nacht bei Oma schadet keinem Kind! Man muss lernen, auf sich selbst auch zu schauen – erst dann kann man die perfekte Mama sein! Meine Rettung sind die Besuchswochenden bei Haylies Papa – zwei ganze Nächte ohne Wecker und absaugen! “
Eva von D-Day mal anders – hat zwei Töchter, die siebenjährige Haylie hat das Tay-Sachs Syndrom, Eva muss die Kleine rund um die Uhr pflegen, sich nachts den Wecker stellen. Da werden andere Dinge dann nebensächlich. Hut ab!

Tipp 7: Achtsamkeit einbauen
„Babys und Kleinkinder schlafen anders, als wir Erwachsenen. Es ist so, bei manchen geht es schneller, bei manchen weniger schnell. Ich finde es als eine gute ,Achtsamkeitsübung‘ in solchen Momenten, in denen man sich, kaputt wie man ist, so sehr wünscht, dass etwas anders wäre, seine Gedanken zu beobachten und sich vor Augen zu halten, dass nichts ewig ist. Genauso wie die Wolken vorbeiziehen, ziehen auch die schlaflosen Nächte vorbei. Finden wir in diesem anstrengenden Moment, vielleicht auch einen Moment der Schönheit? Eine Falte im Babygesicht, die ich sonst nicht sehe? Das Licht der Sterne, das durch das Fenster scheint? Wenn ich nachts neben meinen Söhnen sitze, müde und kaputt, fluchend  und mich nicht bewegen darf, damit sie nicht gleich wieder aufwachen, dann nutze ich das, um in mich hineinzuhören, tief durchzuatmen, ich versuche ein bisschen zu meditieren. Das ändert zwar nichts daran, dass es manchmal mühsam ist, aber es macht es leichter das zu ertragen.“
Birgit von Fräulein im Glück

Tipp 8: Gästezimmer
Anders sieht es Christina von Die Danners: „Meine Erfahrung ist, dass die Kids immer besser schlafen, wenn sie mich (die Mama) gar nicht spüren. Wenn die Nächte also unerträglich werden für die Mama, hilft ausziehen ins Gästezimmer und Papa/Oma/Opa übernehmen mal die Nacht. Hat bei uns so gut geholfen beim Abstillen und Durchschlafen…“

Weitere tolle Stories zum Thema Schlafen findet ihr natürlich bei Birgit von Muttis Nähkästchen – sie verrät 13 Maßnahmen sowie im Zuge des Mama-Coachings bei Daniela von diekleinebotin – sehr passend ist hier der Podcast „Mach’s dir leicht“.

In diesem Sinne würde es mich sehr interessieren, wie eure Nächte so sind? Geht es euch ähnlich? Kennt ihr diesen Dauer-Schlafmangel auch? Tja, aber wie gesagt, nichts ist ewig und das ist irgendwie auch wieder schade. In zehn Jahren werde ich diese Nächte bestimmt herbeisehnen! 

 

PS: Details über mich, das Alter meiner Mädis, meinen Mama Blog etc. findet ihr hier.