Für mich ist das jedes Mal aufs Neue ein Test, quasi eine weitere Geduldsprobe für die Elternnerven. Die einzige Antwort sind Schokolade, Kaffee und Humor. Wie weit können die Kleinen gehen, bis ich mich nach meiner fünften Kaffee-Tasse in der Speisekammer einsperre, einen Joker für mein mir selbst auferlegtes Schokoladen-Verbot setze, die halbe Tafel binnen zehn Sekunden in den Mund schiebe, zweimal kaue und die harten Klöse einfach schlucke? Die erste Woche nach den Ferien hat es nämlich in sich… Mhm… Kennt ihr das?
HÜ-Drama
Im Prinzip fängt es am Montag am Nachmittag an – bis zirka 15 Uhr läuft das „Werkel“ und wir haben Business as usual. „Ich will meine Hausaufgabe nicht machen. Das ist soooo viel“, jammert ein Mädchen. „Mama, was muss ich tun? Wohin soll ich das schreiben?“, löchert mich die nächste Schülerin. „Ich war nicht in der Schule – ich kann das nicht wissen!“, erkläre ich (wie damals meine Mama schon). „Dann frage in der WhatsApp-Gruppe nach“, weiß sie sich in Zeiten wie diesen zu helfen. Für ein Bitte oder Danke fehlt die Energie.
„Es ist sooo langweilig. Darf ich inzwischen iPad schauen?“, fragt die Mini. Ein Nein und vorgeschlagene Alternativen werden schwer bis gar nicht akzeptiert. „Mama, du weißt, ich wäre lieber im Kindergarten geblieben!“, höre ich dann. Ich kann die Prinzessin sogar verstehen, sie war heuer krankheitsbedingt zu diesem Zeitpunkt erst fünf Tage bei ihren lieben Freundinnen. Ich dachte, wir starten sanft….
Drama in der Früh
Die schlechte Laune zieht sich durch, macht auch vor dem Dienstag keinen Halt. Obwohl es alle bis auf den kleinen Bub schaffen, sich selbst anzuziehen, bräuchten wir spätestens ab diesem Zeitpunkt mindestens sechs zusätzliche Hände. „Mama, bitte hilf mir!“, kommt dann, die Prinzessin legt sich im Pyjama aufs Bett und streckt die Beine und Arme weg. „Mama, ich finde keine Strumpfhose!“, geht es weiter. „Mama, diese Hose will ich nicht. Ich habe keine Hosen!“, schreit jemand aus dem Zimmer. „Mama, du musst mir ein neues Gewand geben. Im Bad war eine Wasserlacke. Wo ist eine neue Strumpfhose?“, höre ich.
Bei der einen Strumpfhose passt der „Strich“ nicht, die andere ist angeblich zu klein, das T-Shirt hat die falsche Farbe und die durchwetzte Hose wäre überhaupt die Beste. Ich frage mich, warum ich nach so langer Zeit nicht schon dazugelernt habe und wenigstens in dieser Woche mindestens zwei Garnituren für jeden vorbereite.
Ich mache mir insgeheim schnell drei Kreuze sobald alle halbwegs passend und schultauglich angezogen sind. Die nächste Diskussionen kommen am Frühstückstisch auf. Jeder hat seine Vorlieben, das verstehe ich voll – mir geht es nicht anders. Um unnötige Diskussionen zu vermeiden und damit die Mädchen etwas im Magen haben, sorgen mein lieber Mann und ich schon vor. Aufgrund der sechs verschiedenen Geschmäcker gleichen unsere Variationen einer Frühstückspension, hier bekommt jeder etwas! Im Grunde fehlen nur die Ei-Variationen, die dennoch Tag für Tag gewünscht werden. So viel Zeit haben wir unter der Woche aber nicht. Es gibt Vollkornbrot mit Marmelade, Wecker mit Schinken oder Müsli. Wenn sonst nichts geht, auf Wunsch sogar eine Bananenmilch.
„Das Müsli schmeckt nach dem Inhalationsgerät“, heißt es aber plötzlich. WTF???? Alle kosten es natürlich. „Das ist Hafer. Du spinnst ja!“, hilft uns eine Schwester aus der Patsche, ich würde mich nie trauen, das zu sagen!!! „Nein – du bist dämlich. Schmeckst du das Inhalationsgerät nicht???“ Konkret beutet das: Lasset den Streit beginnen. Die Schwestern bleiben sich auch um 6:45 Uhr nichts schuldig.
In diesem Sinne: Tja, was soll ich sagen? Mittlerweile habe ich es überzuckert, mein Kaffee- und Schoko-Vorrat ist rechtzeitig aufgefüllt und jegliche meiner selbsternannten Schoko-Verbote werden ignoriert. In der Woche nach den Ferien spielen alle verrückt. Ich wahrscheinlich auch…
Wie ist das bei euch? Kommt euch das auch bekannt vor?
PS: Hier findest du eine interaktive Checkliste, eine Morgenroutine Vorlage, mit der du und deine Kids relaxter in den Tag starten könnt.
Hallo!
Ich finde es immer wieder schön zu lesen und zu hören, dass es nicht nur mir so geht! ?
Der einzige Vorteil hier ist , wir wohnen aktuell in Mexico, dass die beiden großen am Montag immer ihre Schulsportkleidung brauchen und damit fällt diese Diskussion am Montag in der Früh aus?
Und meine Mini Maus schläft zu diesem Zeitpunkt noch!
Schokolade und Kaffee sind im Normalfall auch meine besten Freunde!?
By by!?
Die Zeilen kommen mir bekannt vor. Ich diskutiere derzeit mit einer sehr selbstbewussten 3 jährigen und kônnte Schokolade inhalieren und Kaffee intravenös gebrauchen.
Danke für den humorvollen Beitrag. Wir sind wohl alle im selben Boot ?
Zum Glück kenne ich es nicht. Mein Mann darf morgens die Kinder fertig machen, während ich schon im Büro sitze. Mir gehören die entspannten Nachmittage – bislang noch ohne Hausaufgaben.
? meine Güte du wohnst ja bei mir!!!
Erstmal hallo Verena, toll geschrieben! Ich liebe deinen Blog – das ist mein kleines Päuschen vom Mamawahnsinn!
Meine Mädels sind 5,4 und 2 – ja auch wir haben nichts anbrennen lassen, bei uns hat das letzte Kind, nun 9 Monate allerdings Fell und ist ein Labrador ☺️
Ich gleiche das Chaos mit Kaffee aus, sodass nun statt der Nespresso ein Vollautomat her muss und am Abend gönn ich mir ein schönes Radler!
Kalorienüberfluss vorprogrammiert!
EGAL
Halt die Ohren steif
Liebe Grüße
Anika