Kinder, Karriere, Katastrophe? Wie gelingt New Parenting? Vereinbarkeit Arbeit Kinder? Ich hatte die Ehre, beim Future Femal Festival in Wien gemeinsam mit der bekannten Modemacherin und Mama eines Buben Lena Hoschek auf der Bühne darüber zu sprechen. Heute fasse ich euch meine Punkte zusammen, meine Learnings – ich erzähle, wie es bei uns so war beziehungsweise ist und was mir hilft. 

Nur ganz kurz vorab: Das Future Female Festival ist das größte Business-Event für Frauen in Österreich, bei dem sich alles um Job-Chancen, Zukunft, Innovation und Karriere dreht. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich mich über diese Einladung sehr gefreut habe.

Vereinbarkeit Arbeit Kinder – Learnings als Vierfach-Mama

So, ihr Lieben, nun aber zu meinen Punkten, zu meinen Learnings, was Kinder, Karriere und Katastrophe betreffen. Vielleicht könnt ihr das eine oder andere mitnehmen. Solltet ihr noch Ergänzungen haben, schreibt sie bitte einfach in den Kommentaren dazu – ich bin gespannt!

#1 Leben und Leben lassen:

Arbeitet man „mehr“, wird man schräg angeschaut, steigt man wiederum „später“ in den Beruf ein, passt das auch irgendjemanden nicht. Doch was besagen die Wörter „mehr“ oder „später“? Wir müssen uns vom schrecklich oft präsenten Gedanken verabschieden, es allen recht zu tun. Das müssen wir nämlich nicht!!! Im Vordergrund steht die eigene Familie und jede Familie strebt nach der für sich besten Lösung. Das kann so – aber nach drei Monaten auch schon wieder komplett anders aussehen. Hört nicht auf die anderen, lasst euch nicht irritieren! Es ist gut, so wie ihr es macht!

Bei mir sah es immer anders aus. Nach dem ersten Kind war ich ja ziemlich rasch wieder schwanger und an eine Rückkehr in die Arbeit war nicht zu denken. Ich war höllisch überfordert. Bei Kind Nummer Zwei kam der Wunsch dann schon früher auf – ich freute mich wieder auf das Berufsleben. Ja, ich gestehe – ich genoss es, einmal in Ruhe mit Erwachsenen zu sprechen, einen Kaffee zu trinken oder auch alleine auf die Toilette zu gehen. Tatsache…. Tja, und plötzlich war ich komplett ungeplant wieder schwanger!!! Es kam dann ziemlich ad hoc: Ich startete kurz nach der Geburt diesen Blog, was ich mir vorher nie vorstellen hätte können und wofür ich unendlich dankbar bin… Den Rest kennt ihr! Nach dem Herzenbuben entstand dann The little Big Style. Ja, manchmal ist es viel und ich arbeite oft auch nachts, aber es bereitet mir nach wie vor großen Spaß.

Was mir hier noch wichtig ist: Solidarität und Verständnis sind das Um und Auf. Ich verstehe es schlicht und einfach nicht, was es jemanden bringt, andere zu bewerten oder andere zu verurteilen. Man könnte seine Zeit besser nutzen…

#2 Hilfe annehmen und andere unterstützen

Ohne die Großeltern würde das „Werk“ hier nicht laufen – aber ehrlich gestanden, nicht nur ohne sie. Wichtig ist, dass man sich ein Netzwerk aufbaut. Sich mit anderen Eltern oder Freunden zusammentut und gegenseitig unterstützt. Gerade in Großfamilien wie es bei uns der Fall ist, würde es anders nicht funktionieren. Wir haben zwei bis drei Family-Friends, wir wechseln uns vieles ab und helfen uns gegenseitig. Sei es Fahrdienste oder auch mal kurz die Kids übernehmen.

Man darf keine Scheu davor haben, einmal den anderen zu fragen, wenn Not am Mann ist. Und umgekehrt biete ich meinen Freundinnen auch immer Hilfe an. Es ist ein Geben und Nehmen. Wer selbst mehrere Kids hat, weiß, dass es kein Problem ist, wenn noch zusätzlich zwei kleine Menschlein da sind – die Dynamik verändert sich, sie spielen gemeinsam und haben mehr Spaß als alleine. Als ich beispielsweise beim Future Female Festival war, haben drei dankenswerterweise drei Personen auf meine Schätze aufgepasst. Die Oma, die Omi und ein ganz lieber Freund, der die Mini gemeinsam mit seiner Tochter zum Ballett geführt hat. Am Vortag hatte ich die zwei Ballett-Mäuse. Wie gesagt: Geben und Nehmen! Und keine Scheu davor!

#3 Vereinbarkeit Arbeit Kinder: Weg mit dem Perfektionismus

Just am Wochenende hatte ich ein enormes Feedback, als ich das Chaoten-Wohnzimmer in den Instagram-Stories gezeigt habe. Ja, das gehört zum Familienleben dazu. Ich habe schon oft darüber geschrieben, weg vom Perfektionismus. Es geht, was geht und mehr geht einfach nicht!!! Kein schlechtes Gewissen. Punkt aus! Fragt bitte nicht nach dem Wäscheberg in unserem Keller, ich oder auch mein Mann machen, was geht. Und keine Sorge, es ist noch kein Kind nackt in die Schule gegangen oder im Herbst mit den Sommerklamotten. Familie ist ein Miteinander und kein Mamaander!

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#4 Der Partner – variiert…

Alleinerziehende Mamas bitte entschuldigt mich, ihr habt den aller-allergrößten Respekt, wie ihr das schafft! Den Punkt Partner hat Lena Hoschek auf der Bühne ins Gespräch gebracht und ich muss ihr beipflichten. Ja, es geht alles leichter mit dem richtigen Partner, wenn man sich gegenseitig unterstützt. Hier möchte ich noch eine wunderschöne Anekdote los werden, die gerade passiert ist.

„Mama, muss eine Mama kochen können?“, meine kleine Mini-Maus kam unlängst zu mir und fragte mich das.

„Naja, schlecht wäre es nicht. Aber es gibt viele Sachen die ganz leicht gehen“, antworte ich lächelnd.

„Okay! Dann muss ich das noch lernen. Ich will nämlich auch eine Mama werden“, erklärte mir der Drei-Käse-Hoch.

„Aber ACHTUNG!! Nicht nur Mamas müssen kochen können, auch die Papas!“, konterte mein geliebter Göttergatte darauf.

Ich liebe ihn bis zum Mond und zurück!!! Ich weiß, es geht nicht immer, aber das Leben ist um einiges leichter, wenn man an einem Strang zieht.

#5 Der Arbeitgeber – variiert

Last but not least: Der Arbeitgeber. Hier kann ich nur von meinen Erfahrungen sprechen und vielleicht könnt ihr das eine oder andere für euch mitnehmen. Ich habe nach dem Studium bei einigen Firmen gearbeitet, habe einiges probiert bis ich schlussendlich bei der Kärntner Sparkasse im Marketing gelandet bin (Achtung: indirekte Werbung). Ich war ein paar Jahre dort und bin erst danach schwanger geworden, ich habe mein Wissen und meine Erfahrung vertiefen und mich spezialisieren und beweisen können und das ist, wenn ihr mich fragt, sehr sehr wichtig. Vorausgesetzt natürlich, man hat die Möglichkeit. Das erleichtert die Rückkehr nach der Karenz oft enorm und der Chef freut sich – meistens – auch schon auf einen. Mein Arbeitgeber ist mir im Grunde immer entgegengekommen und hat mich auch unterstützt. Danke auch hier dafür!

Auch kenne ich die Stories von einigen Freundinnen – ich weiß, es geht nicht immer, aber es ist von Vorteil, etwas länger bei einer Firma zu arbeiten und dann erst schwanger zu werden. Ausnahmen bestätigen sicherlich die Regel… Leider…

Und ansonsten gibt es Möglichkeiten, es gibt gerade in unserer Zeit einige Geschäftsmodelle und neue Formen der Selbständigkeit, die sich vereinbaren lassen. Auch bei The Little Big Style habe ich vor, viele kreative Mamas einzubeziehen. Bei Interesse könnt ihr euch gerne melden.

In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr euch den einen oder anderen Punkt herausnehmen könnt. Mir ist natürlich klar, dass gerade der Partner und der Arbeitgeber leider auch ausfallen können beziehungsweise, dass man nicht so viel Glück hat. Aber wie gesagt: Für jede Familie gibt es ein anderes Richtig und das ist gut so.
Ich freue mich auf euer Feedback!
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PS: Details über mich, den Blog etc. findet ihr hier.

Foto und Outfit: Amica Fashion Party