Als mein lieber Mann und ich geheiratet haben, hätte ich nie und nimmer damit gerechnet, dass ich zehn Jahre später mein geliebtes Cabrio indirekt gegen einen Multivan tauschen muss. Ich habe mich – im Gegensatz zu vielen anderen Müttern – sehr, sehr lange dagegen gewehrt, wollte das Freiheitsfeeling bewahren, bin auch noch schwanger mit drei Mädchen „im Gepäck“ offen mit meinem alten Flitzer herumgedüst. Doch mit vier Kindern geht es – Freiheit hin oder her – rein logistisch nicht mehr anders, Mama und Kids benötigen ein größeres Auto. Das Cabrio wird nun nur mehr vom lieben Göttergatten fürs in-die-Arbeit-fahren genutzt. Aber egal, that’s life und das ist gut so.
So, das mit dem Auto ist ja im Grunde klar und für jeden nachvollziehbar. Mit der Geburt des vierten Schatzes kamen oder kommen allerdings auch andere Punkte auf, mit denen ich anfangs nicht gerechnet habe. Mittlerweile ist unser Herzenbub bald zehn Wochen alt und obwohl er unser viertes Kind ist, gibt es Dinge, die man (oder ich) einfach vergessen habe. Im Nachhinein sind sie eigentlich so glasklar wie die Auto-Entscheidung, dennoch war ich komplett überrascht und wie vor den Kopf gestoßen.
#1 Ich ersticke in Wäsche…
Eh klar, denkt sich jetzt bestimmt jeder, jedoch war ich mir dieser enormen Menge nicht bewusst. Naiverweise dachte ich mir, wie viel Wäsche bringt so ein kleines entzückendes Menschlein schon mit sich? Tja, da habe ich mich stark geirrt. Ich bin am Dauer-Waschen, die Waschmaschine, der Trockner, die Geräte rattern durch, sind kurz vorm Burnout. Es fängt schon in der Früh an: Body Nr. 1 und der Schlafsack sind mit einer bräunlich-breiigen Konsistenz „behübscht“, der Herzensbub muss gebadet werden, Waschlappen, Handtuch. In diesem Tempo geht es weiter: Body Nr. 2, das Shirt und mein T-Shirt sowie meine Hose schreien nach dem Muttermilch-Frühstück nach einem Wechsel. Tja, und hinzu kommen noch meine drei entdeckungsfreudigen Ronjas, die derzeit sehr gerne im Garten sind und herumtollen. Besserung ist also keine in Sicht.
#2 Babys schreien…
Natürlich weiß ich, dass Babys schreien, es ist ja nicht so, dass meine drei älteren Lieblinge immer nur gelacht und geschlafen hätten. Halt, Stopp, das Baby-Mädi anfangs schon – aber das ist eine andere Geschichte, sie ist erst später aufgewacht. Mein kleiner geliebter Bub ist diesbezüglich anders, in der ersten Zeit kam ich zu nichts, nicht mal eine simple Banküberweisung war drinnen. Ich habe ihn ausschließlich getröstet, getragen, gehalten und wir haben ganz, ganz fest und viel gekuschelt. Er schläft untertags wenig bis kaum, das kommt mir jedoch wieder nachts zugute, ich muss den Schatz nur zweimal stillen, that’s it. Der Vorteil ist, ich bin mehr oder weniger ausgeschlafen und kann den Alltag mit den drei Mädis und dem kleinen Schreili-Buben so leichter bewältigen. Panda-Augen-Alarm gibt es trotzdem!
#3 Buben wickeln…
Diesbezüglich gibt es so oder so einmal eine separate Geschichte oder vielleicht sogar ein Buch. Grandios, ich dachte, ich bin die Wickel-Meisterin, wäre nach meiner jahrelangen Erfahrung mit kurzzeitigen Pausen zwischen Pfingsten und August eigentlich kein Wunder. Doch Übermut tut selten gut! Schon das Kindspech hat mich dieses Mal so zur Verzweiflung gebracht, dass ich das Handtuch geworfen habe und mein lieber Mann übernehmen musste. Es ist alles irgendwie anders… ;-) Und ja, ich war auch schon mal nass….
#4 Den tollen Schwestern
Last but not least oder das Beste zum Schluss. Ich habe in meinen schönsten Träumen nicht mit so tollen und verständnisvollen Schwestern gerechnet. Obwohl die Mäuse in den ersten zwei Monaten bestimmt zurückstecken mussten, blieben die Mädchen geduldig. Sie verstanden, dass der kleine Bruder viel Liebe und Zuwendung braucht, getragen und beruhigt werden muss. Wenn ich mal etwas zu erledigen hatte, nahmen sie ihn, sprachen feinfühlig mit dem kleinen Schatz. Es kam kein lautes Wort oder Ungeduld von Seiten der Schwestern, für sie war und ist es ganz normal, dass er viel schreit und es wird mit der Zeit zum Glück besser, bald ist das Bauchweh ganz weg….
In diesem Sinne bin ich schon gespannt, was alles noch auf mich zukommen wird. Ja, es ist derzeit vielleicht etwas anstrengender als früher, dafür aber drillmilliardenmal schöner und bereichender. Ein kleines Lächeln vom Herzensbuben und wir alle sind verzaubert!
PS: Details über mich, das Alter der Lieblinge, den Mama Blog MamaWahnsinnHochVier etc. findet ihr hier.
Hach, dieser Eintrag tut der Mama-Seele gut ;-) wir haben nämlich auch vor fünf Monaten unser zweites Kind bekommen und ich dachte mir schon, wiiieso bitte fühl ich mich dauer-gestresst, wenn dir sogar als 4fach-Mami alles so leicht von der Hand zu gehen scheint! Bitte mehr von diesen Einblicken in die Realität :-P
Nichts desto trotz: es ist wunderschön, dieses Leben mit den Zwergaln
So ein toller Post liebe Verena,lg
Wirklich toll geschrieben….bei uns ist es auch so,dass ich komplett erstaunt bin,wie gut es den Großen tut,wenn ein Kleines dazu kommt.
Hätte niemals mit so viel Verständnis gerechnet!!!!
Und so viel Liebe auf einmal im Haus ?????
Sehr schön geschrieben!
Ich fühlte mich beim Lesen gerade ein Jahr zurückversetzt. Damals – die Knutschkugeln 5, 4 und 2 Jahre, der kleine Dauertragling 8 Wochen – waren die Tage voll mit Windeln, Wäsche, ein bisschen Chaos und gaaanz viel Liebe. ?
Das Chaos ist geblieben – die Wäsche auch- und ich könnte es mir nicht mehr anders vorstellen. Die Tage sind vollbepackt mit Gewusel, Kinderlachen, Haushalten, Kindertränen, Kochen, Spielen, Gartenarbeit, Kuscheln und, wie meine liebe Großtante letzthin meinte, voller Leben!
Genießt das Babykuscheln noch in vollen Zügen und das mit dem Jungs Wickeln wird immer leichter (ich hab drei) ?.
Alles Liebe
Tina
PS; Ich bin zufällig über den Blog gestolpert und werd in Zukunft sicher öfter reinlesen.
Herzlichen Glückwunsch zum vierten Kind. Alles Liebe und Gesundheit für dich und deiner Familie!
Der Link zum Blog funktioniert nicht. Da fehlt das .com
Verena, sehr treffend geschrieben. Ja die Wäsche ist der wahnsinn. Ich ersticke fast an der Wäsche. Ein Dauerthema und niemals endend. ? Lg