Work Life Balance Maßnahmen: Das Vereinbaren von Kindern und Beruf ist nicht immer einfach, viele Mütter können von diesem Spagat wahrscheinlich ein Lied singen…. Heute verrate ich euch die vier Punkte, die ich als Mama und Business Mom lernen musste. Hätte ich das nicht getan, würde es diesen Blog, die Bücher, die Programme nicht geben. Tja, die Work Life Balance….
Work Life Balance Maßnahmen
Hier zu früh weg, dort zu spät da – die Kinder, den Beruf, den Partner, den Haushalt, … unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Auch bei mir lief nicht immer alles glatt. Ich war müde, überfordert, unzufrieden, im Dauer-Handy-Mood, gefangen im Gedanken-Chaos. Ich musste viel umstellen und sehr viel ändern, vieles anders angehen. Zum Glück habe ich das schon vor Corona gemacht und mich von Podcasts, Büchern und Kursen inspirieren lassen. Ansonsten hätten meine Familie und ich diese schwierige Zeit in dieser Art und Weise nicht überstanden. Ich bin gelassener, ruhiger und viel mehr bei mir selbst. Mehr im Hier und Jetzt.
Doch wie schon gesagt – dafür musste ich viel umdenken und auch ändern! Diese Work Life Balance Maßnahmen haben mir sehr geholfen.
#1 Hilfe Annehmen:
Egal ob privat oder im Beruf – Hilfe anzunehmen ist nicht immer einfach und wir Frauen tun uns diesbezüglich oft schwer. Schuld daran können alt eingeprägte Glaubenssätze wie „Perfekt sein zu müssen“ oder „Hilfe als Scheitern zu bezeichnen“ sein, die wir vorgelebt bekommen haben.
Doch egal ob bei meinen vier Kindern, in meinem Angestellten-Verhältnis bei der Kärntner Sparkasse oder in der Selbständigkeit, Hilfe anzunehmen, ist etwas, was ich lernen musste und nun sehr froh darüber bin, es ohne schlechtem Gewissen auch zu können. Ich fühle mich nicht mehr als „Bad Mom“, wenn eine Freundin die Taxidienste übernimmt und meine Kinder von A nach B führt oder sie spontan bei ihr übernachten. Ich sage: „Danke! Das passt heute super. Das nächste Mal gerne bei uns!“ oder „Super, dann hole ich alle ab und du bleibst daheim.“
Ähnlich war es im Job, bekommt man ein wichtiges Projekt und kümmert sich um die Konzeption und Umsetzung, ist es nicht einfach, Kollegen, die zwar vom Fach sind aber im Endeffekt gerade mit diesem Projekt nichts zu tun haben, um Hilfe oder gar ihre Meinung zu bitten. „Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken“, „Was denken sich die anderen?“, „Komme ich als inkompetent rüber“ – sind dann Gedanken, die wir wahrscheinlich alle kennen. Ich habe mich davon verabschiedet und habe gemerkt, wie gut das den Projekten und auch mir getan hat.
Auch in der Selbständigkeit ist es ähnlich, der Austausch, das gegenseitige Unterstützen, Supporten ist essentiell. Es ist ein Geben und ein Nehmen, nur so kann man sich auch weiterentwickeln.
#2 Zeit als für mich – bewusst einplanen
Zeit für mich ist so wichtig. Tja, die Wörter Selfcare, Mama und Auszeit… Einige denken vielleicht, sie passen nicht wirklich zusammen. Ich habe mir das vor meinem vierten Schatz auch so oft gedacht, doch das darf ich widerlegen. Denn gerade mit vier Kindern behaupte ich: Selfcare, Auszeiten und das Mamasein gehören zusammen, als Mama braucht man kurze Ich-Zeiten.
Sie geben Kraft und Energie. Besonders während der anspruchsvollen Corona-Zeit, in der ich mit vier Kids und Homeschooling täglich mindestens zehn Stunden alleine daheim war, habe ich, als mein Mann von der Arbeit gekommen ist, auf meine 30 Minuten täglich bestanden und tu es eigentlich immer noch. ;-)
Bei der Umsetzung oder Organisation greife ich zum „Mein Balance Tagebuch“ – ich plane damit unter anderem meine Schwerpunkte in der Früh und resümiere wertfrei am Abend. So weiß ich, was an diesem Tag gut gelaufen ist und was unbedingt Aufholbedarf hat. Don’t forget: Wichtig ist nicht die tägliche Balance sondern das Gleichgewicht über die Zeit, über die Woche. Das „Mein Balance Tagebuch“ hilft mir, meinen vier Kindern, meinem Mann, dem Job, … gerecht zu werden. Mehr Infos dazu findest du in diesem Beitrag.
Als Überraschung habe ich hier eine kostenlose Tagebuch Vorlage zum Ausdrucken für dich.
#3 Änderung der Routinen
Das Einführen meiner Morgenroutine hat meinen ganzen Tag umgestellt. Sie lässt mich schon bewusster ohne Telefon, ohne Bildschirm in den Tag starten. Ich beginne mit Quick-Yoga und schreibe dann drei Punkte auf, wofür ich dankbar bin, als auch wie ich mir meinen Tag vorstelle, was gestern untergegangen ist und was ich heute besser machen möchte. Da passiert alles bewusst langsam und ich nehme mir dafür auch Zeit. Damals im Mama-Hamsterrad war mein erster Griff zum Telefon und ich habe gecheckt, was sich in den letzten fünf Stunden auf Social Media getan hat.
#4 Tägliche Wohlfühlliste
Wir müssen die Basics schätzen und schauen, was uns gut tut. Ich habe mir dafür eine tägliche Wohlfühl-Liste erstellt. Sachen und Dinge, die ich täglich mache, die mir gut tun. Jeder hat andere Bedürfnisse und andere Punkte, die ihm an shitty Days helfen – mache dir Gedanken darüber. Setz dich in einer ruhigen Minute hin und denke nach, erstelle dir DEINE Liste! Super hilfreich ist auch eine Joylist.
Wenn du willst, können wir die Mama Joylist auch gerne gemeinsam erstellen – hier sind fünf Punkte wesentlich. Gemeinsam schauen wir dann, wie wir die Liste nachhaltig in deinem Alltag integrieren. Hier findest du nähere Infos dazu.
In diesem Sinne wünsche ich dir einen wunderschönen Tag und hoffe, dir mit meinen Learnings etwas geholfen zu haben.
Ich freue mich, wenn wir uns bei der Mama Joylist wieder sehen und sie gemeinsam für dich erstellen! xoxo
Bei mir hilft auch die „Pufferzeit“. Ich plane Zeiten also nicht knapp, sondern mit reichlich Spielraum. So haben wir zum Beispiel einen KiTa-Betreuungsplatz mit über 10 Stunden, obwohl mein Kind praktisch nur von 9:00-15:30 Uhr da ist, also 6,5 Stunden. Der Puffer entspannt uns Eltern enorm. Ich kann sie auch mal später abholen, wenn ich auf Arbeit noch etwas erledigen muss oder möchte. Und wenn mein Mann morgens früher los muss, kann er unsere Tochter theoretisch schon ab 6:30 Uhr in die KiTa geben – Für diese Entspannung zahle ich zwar auch mehr Beiträge, aber in Dresden ist das nicht so viel (insgesamt 100 € als Geschwisterkind) und es lohnt sich für uns.
Ein Netzwerk ist auch hilfreich, wie du schreibst. Inzwischen kennen wir ein paar Eltern, die wir um Unterstützung bitten können. Hinzu kommt, dass unsere Kids jetzt schon 6 und 8 Jahre alt sind, d.h. recht selbstständig agieren. Andere Familien haben also keine zusätzliche Arbeit, wenn die Kids mal ein paar Stunden dort spielen (das schlechte Gewissen ist also minimal geworden) – und wie du schreibst, kann man sich auch gut abwechseln :)
Das mit der Wohlfühlliste ist wirklich eine tolle Idee! Das sollte ich mir auch angewöhnen. Ich habe zur Zeit einfach das Gefühl, viel zu kurz zu kommen, daran muss was geändert werden. Ich habe letztens einen Artikel gelesen, dass das Wochenende eingeführt wurde, dass die Arbeiter sich von ihrem körperlichen und seelischen Schmerz erholen können (https://www.betriebsrat.de/arbeitszeit-und-entgelt/grundlagen-arbeitszeit/arbeitszeitgesetz.html ). Wenn man bedenkt unter welchem Stress und Druck viele Arbeitnehmer und auch -geber heute noch stehen, gilt das immer noch. Aber wo bleiben da die Mamas? Wann haben wir mal frei, um uns vom Stress erholen zu können? Natürlich, ich liebe das Mama-Sein, aber ab und zu brauche ich auch einfach mal Zeit für mich. Deshalb werde ich mir an deiner Wohlfühlliste wirklich mal ein Beispiel nehmen.
Ich danke dir! LG Victoria